ERP-Systeme
( WWS / PPS )

Jedes Fertigungsunternehmen ist bestrebt, seine Produktion zu minimalen Herstellkosten zu erzeugen, auftragsbezogen zu fertigen und die Kundentermine einzuhalten. Diese Unternehmenszielsetzung ist nur bei umfangreichem Aufwand im Zusammenwirken der einzelnen Abteilungen, innerhalb der Auftragsabwicklung bis zur Fertigung und Auslieferung, zu erreichen. 

Ein modernes ERP-Softwaresystem realisiert die integrierte Abwicklung von Auftragsverwaltung bis zur Fakturierung innerhalb eines Fertigungsunternehmen. Die Besonderheit dieser Branche, die täglich mit typischen Fragestellungen wie:
  • Welche Produktions/ -auslastung und -mittel liegen vor?
  • Wie hoch ist die Kapitalbildung im Lager?
  • Ist der Lagerbestand zu niedrig oder zu hoch?
  • Ist genügend Material für Zeitraster X zur Verfügung?
  • Kann genügend Material rechtzeitig bereitgestellt werden?
  • Werden die Bestellungen rechtzeitig ausgelöst?
  • Wie hoch ist der Auftragsbestand?
  • Welche Fertigungskapazität steht zur Verfügung?
  • Sind die Kundenaufträge termingerecht auszuführen?
finden in einem ERP-System (Enterprise Resource Planning), das speziell für Fertigungsunternehmen angepasst ist, als modulares Basispaket ihre Lösung. Die programmtechnische Grundkonzeption orientiert sich an der Auftragsabwicklung, die in dieser Software unter den Begriffen Verkauf / Einkauf , aufbereitet ist. Hier wird der Weg eines Artikels vom Angebot bis zur endgültigen, fertigen (übertragenen) Rechnung, auf die nur noch Zahlungsverkehr und FIBU (Finanzbuchhaltung) Zugriff haben, verfolgt. Unter "Artikel" ist nicht nur ein materielles Teil zu verstehen sondern beispielsweise auch Dienstleistungen, Kommunikationseinheiten oder alles, was sich im weitesten Sinne unter dem Begriff "Produkt" subsumieren lässt. 

Der Verkauf ist im "ERP speziellen Fall" auch Arbeitsgrundlage der Material- und Terminplanung, d.h. der Disposition. Über die DISPO besteht auch eine Verknüpfung zum Einkauf und zur Fertigung. Die DISPO prüft anhand der Bestellungen des Einkaufs, ob Liefertermine im Verkauf eingehalten werden können. Anderseits erzeugt sie Bestell- (Einkauf) oder Fertigungsvorschläge (Fertigung), um Termine zu retten. 

Übertragene Rechnungen des Verkaufs erzeugen offene Posten, anhand derer Zahlungseingänge überwacht und verwaltet werden können. Ist die FIBU aktiv, werden zusätzliche Buchungen erzeugt und aktualisiert. Basis der Verkaufsvorgänge sind die Stammdatensätze vor allem der Kunden, Teile, Lieferanten und Mitarbeiter, anhand derer alle Vorgänge zusammengestellt werden. Einige Einträge in diesen Stammdatensätzen beeinflussen ihrerseits den Ablauf der Verkaufsvorgänge. Sie führen zu Vorschlägen und ggf. auch zu vorgeschriebenen Vorgehensweisen. Falls die Funktionen aktiv sind, arbeitet der Verkauf eng mit der FIBU und der Kostenrechnung zusammen. 

Das ERP-System bildet den regulären Weg eines Verkaufsvorgangs vom Angebot bis zur Rechnung ab, ohne dass mehr als für die einzelne Stufe typische Daten neu oder zusätzlich angegeben werden müssen. Jeder einzelne Vorgang ist änderbar, um ggf. erforderliche Anpassungen an Kundenwünsche vornehmen zu können. 
Die Einführung einer mit ERP-Systemen verbundenen EDV-Organisation führt zunächst dazu, sich an einer bestehenden Betriebs-Organisation anzupassen. Damit ist die EDV-Organisation als zu integrierende Variable der Betriebs-Organisation zu betrachten. 

Zu beachten ist, dass bei einer EDV-Einführung evtl. Modifikationen der Betriebs-Organisation notwendig sind, um eine optimale EDV-Organisation erst möglich zu machen. Im Normalfall bedeutet das jedoch nicht, dass die Betriebs-Organisation durch diese Einführung global verändert werden muss. Die Betriebs-Organisation wiederum ist dazu da, den Unternehmenszielen zu dienen mit:
  • Reduzierung der Durchlaufzeit.
  • Erhöhung der auftragsbezogenen Fertigung.
  • Abbau der Lagerbestände.
  • Termingerechte Bedarfsdeckung im Einkauf.
  • Personalkostenreduzierung durch Verringern der Überstunden.
  • Gleichmäßige Personalauslastung.
  • Bessere Kapazitätsauslastung durch frühzeitige Simulation der kommenden Aufträge.
  • Planungstätigkeit und Verantwortungsbewusstsein fürLieferzusagen stärker in den Vertrieb legen.
  • Überarbeitung der Materialbestände und daraus resultierend Reduzierung der Teilevielfalt.
  • Flexibilität und Verantwortungsbereitschaft jedes einzelnen Mitarbeiters ...
EDV-/Softwaresysteme im technischen Sinne sind in diesem Gebilde lediglich Werkzeug, das sich am Ende der Kette von Unternehmenszielen, Betriebs-Organisation und EDV-Organisation, als brauchbar zu erweisen hat. Zu beachten ist aber, dass keiner dieser drei Bereiche für sich alleine steht. Vielmehr ist die Gesamtheit als ein System, als EDV-Abteilung anzusehen, da nur gemeinsame Realisierung zu den Unternehmenszielen führt.


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